Die eigentliche Projektwoche startete, wegen des Unterrichtsausfalls am Montag, einen Tag später, was dem Enthusiasmus der Schüler*innen jedoch nicht schadete. In Kleingruppen arbeiteten sie an einer Ausstellung, die am Freitag präsentiert wurde. Dabei wurden Exponate, Plakate, Audiodateien/ Podcasts und digitale Präsentationen zu den verschiedensten Bereichen erarbeitet. Eine Gruppe erstellte eine fiktive Autobiografie einer Heranwachsenden. Anhand eines selbst verfassten Tagebuchs und angereichert durch Bücher, die aus Familienbeständen mitgebracht wurden, konnten sich die Besucher*innen über Kindheit und Jugend in der DDR informieren. Direkt nebenan wurden die Jugendorganisationen der DDR vorgestellt. Ein von Schülern erstelltes Lehrvideo informiert über die SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands). Die totale Überwachung seitens der Stasi wurde sehr anschaulich durch eine in einem Buch versteckte Kamera umgesetzt. Zum Thema Flucht konnten sich die Besucher*innen verschiedene Audio-Dateien anhören und ein Video zu „Schießbefehl und Mauertote“ anschauen. Auch der gesellschaftliche und private Bereich kam nicht zu kurz: Familie, Frauenrolle und Gleichberechtigung (in Podcasts) wurden ebenso vorgestellt wie Kunst und Kultur. „No SEDisfaction“ zeigt die von der DDR-Regierung gesteuerte Filmproduktion und die „erlaubte“ Musik, die von manchen Bürger*innen der DDR aber nur als schlechte Nachahmung der Musik aus dem Westen empfunden wurde. Auch ein virtueller Museumsrundgang- mit einer VR-Brille- war Teil der Ausstellung. Hier wurde der fächerübergreifende Aspekt noch weiter gefasst: Die Schüler programmierten den Rundgang mit den Inhalten zur Propaganda (Plakate mit Erläuterungen, Audiodateien und Filmmaterial) in der Unity-Engine mit der Programmiersprache ‚C#‘ selbst.
Projektbegleitend war im Atrium der Schule die Ausstellung der Konrad-Adenauer-Stiftung „DDR: Mythos und Wirklichkeit“ zu sehen; diese wurde, wie auch die von der Stufe 12 erstellte, von anderen Klassen besucht.